Sonntag, 11. September 2022

Der erste Ausritt :-)

 Ok, sorry jetzt habe ich ein paar Stufen bzw Monate übersprungen - die Berichte dazu folgen noch, versprochen. Aber gerade muss ich über unseren gestrigen ersten Ausritt schreiben :-)

Bislang bin ich Umber im Knotenhalfter geritten, da er die damit vermittelten Informationen direkt von der Bodenarbeit aufs Reiten umsetzen kann. Nun ist aber leider für die Zertifizierung zum RMHA Deckhengst das Reiten im Halfter nicht erlaubt :-( also brauche ich andere Zäumung. Da ich mit dem Gebiss noch warten will (Pat Parelli empfiehlt, mindestens die ersten 100 Stunden gebisslos zu reiten, um das junge Maul zu schonen) habe ich gestern das Bosal ausprobiert. Ausschauen tut's ja schon mal super :-)
Und ja, zuerst am Hof und sichergestellt, dass er alle Kommandos auch versteht. Das hat einwandfrei funktioniert, bis aufs Rückwärts, das fühlt sich mit dem Bosal offenbar doch anders an als am Halfter. Aber mithilfe von Sitz, Bein und Stick hat Umber dann schnell verstanden, worum es geht.

Und dann haben wir uns in Begleitung meines Mannes, der als "Anführer" vorausgegangen ist (um im Notfall helfen zu können) und Umbers Isi-Kumpels Benni das erste Mal geritten auf die Strasse gewagt - beim nachbarlichen Bauernhof vorbei, bis zu den Kühen (dort hat er so gebannt geschaut) und noch ein Stück weiter. Dann eine kleine Fresspause, damit der Ausritt ein lohnenswertes Ziel hatte - und schliesslich denselben Weg wieder zurückgeritten.

Wir haben einen Traktor, Gemüsegarten, Kinderschaukel, Hühner und Kühe zu sehen bekommen und dann hat's auch noch geraschelt hinter ihm, weil der gefrässige Isländer Birnen vom Baum pflücken wollte ;-) Umber war zwar nicht die ganze Zeit komplett entspannt, aber doch so confident, dass wir uns für den nächsten Ausritt auch noch den nächsten Hof bzw danach den Wald dazunehmen können :-)

Sonntag, 3. April 2022

Vorbereitung zum Anreiten - Stufe 2 der Jungpferdeausbildung

In der zweiten Woche haben wir gleich 2 Ausbildungsschritte hinzugefügt. Wie schon bisher spielen wir viel Friendly Game, inzwischen auch Extreme Friendly Game - das gehört immer noch zur Stufe 1 - akzeptiere den Menschen, a) als Freund.

Der nächste Schritt ist Stufe 1 - akzeptiere den Menschen, b) als Alpha. Wir haben also begonnen, nun auch die Purpose Games zu spielen. Insbesondere Circling Game (Zirkelspiel) und Squeeze Game (Engpass-Spiel). Mit dem Seitwärts lasse ich mir noch Zeit, da Umber ohnehin noch etwas Mühe hat, seine Beine zu sortieren. Das ist eine der Herausforderungen bei Gangpferden, die den Dreigängern erspart bleibt ;-)


Ausserdem habe ich begonnen mit Stufe 2 - akzeptiere den Sattel. Zuerst mal mit Friendly Game mit einem Handtuch, das ich über seinen Rücken werfe. Weiters Simulationen mit Seil um den Bauch für das Gefühl, einen Gurt umgeschnallt zu haben. Und dann mit viel Friendly Game mit dem Bareback Pad - anfangs ohne Gurt, und gestern erstmals auch mit festgeschnalltem Gurt. Dem Handtuch gegenüber war Umber anfangs skeptisch, hat es dann aber schnell akzeptiert. Das Seil um den Bauch versuchte er sich auszuziehen, indem er daran gezogen hat :-) Auch das Pad würde er am liebsten zerkauen, aber getragen hat er es anstandslos. Erst beim Abziehen, als ein komisches Geräusch entstand, hat er kurz gezuckt. Das werde ich also in Zukunft mit einbauen ins Friendly Game - viele verschiedene Geräusche zu erzeugen mit den Hilfsmitteln, die ich verwende.

Mit meinem Schimmel versteht er sich inzwischen prima, das ist hilfreich wenn ich Domino als "Saddle Horse" einsetzen will. So kann ich Umber als Handpferd nehmen und daran gewöhnen, dass der Mensch auch obendrauf sein kann. 

Ich habe viel Freude mit dem Jungspund und falls Du Fragen hast, bitte gerne einen Kommentar hinterlassen oder mir ein email schreiben an vonpferdenlernen @gmail.com.

 

Mittwoch, 30. März 2022

Das Gerüst der Jungpferdeausbildung - Stufe 1

Wow, nun ist schon eine Woche vergangen, seit Umber Shade bei uns angekommen ist. Da ich selbst körperlich nicht ganz fit war, haben wir diese erste Woche gänzlich der 1. Stufe der Jungpferdeausbildung gewidmet 

- Akzeptiere den Menschen, als Freund -

 

Das ist bei Umber nicht weiter schwierig, da er (wie die Rasse der Rocky Mountain Horses überhaupt) sehr menschenbezogen und neugierig ist. Wann immer ich im Stall oder auf der Weide aufgetaucht bin, kam er zu mir, um sich kraulen zu lassen und Futter abzustauben. Wobei ich mit dem Futter vorsichtig sein muss, damit er nicht zu gierig wird - ich habe also gut darauf geachtet, dass er anständig ist, wenn er in meinen Bereich kommt, und nicht aufdringlich wird. 

Spiel 1 (Friendly Game) war unsere Hauptinteraktion. Zusätzlich zum Kraulen an den Stellen, die er richtig toll findet, habe ich auch viel Zeit der Beinmassage gewidmet, da er da anfangs überreagiert hat, wenn ihn etwas am Bein berührte. Und bei der Gelegenheit haben wir auch gleich Spiel 2 (Porcupine) geübt zum Hufe geben. 

Das Kennenlernen der Halle hab ich ihm (gemeinsam mit seinem Kumpel Domino) frei überlassen. Er war sehr interessiert dabei, besonders beim Aufbau des Roundpen. 

Den grossen grünen Parelli-Ball fand er beim 1. Mal spooky, beim 2. Mal interessant und beim 3. Mal hat er ihn schon durch die Gegend gerollt :-)

 

 

Samstag, 26. März 2022

Kennenlernen, Integration

Nach dem Ausladen durfte Umber in die Halle, um sich die Füsse zu vertreten und meinen Isländer, den derzeitigen Herdenchef der Wallachengruppe kennenzulernen. Es gab einiges an Gequietsche, ansonsten waren die beiden relativ friedlich - bis sie sich dann doch noch Messen mussten. Interessanterweise nicht, wie ich gedacht hätte, durch gegeneinander Steigen, sondern durch wiederholtes Auskeilen mit der Hinterhand. Das ging dann unentschieden aus, weil ich die beiden auseinandergetrieben hab - immerhin will ich ja die Chefin sein und wehtun müssen sie sich nicht gleich am 1. Tag.

 

 

Für die Nacht hab ich ihm dann Domino, meinen 27-jährigen Warmblüter, zur Gesellschaft in die Nachbarbox gestellt, damit die beiden sich auch kennenlernen können.

Am nächsten Morgen kamen Umber und Benni gemeinsam auf die grosse Wiese, mit mehreren verteilten Heuhaufen - und siehe da, Benni ist gewichen, was für ihn sehr untypisch ist. Er hat bisher seine Position in der Gruppe sehr vehement durchgesetzt. Aber noch ist ja nicht aller Tage Abend ;-) Also bekam Umber dann Domino zur Gesellschaft - der hat ihm gleich mal ordentlich in die Rippen geknallt (nachdem er einen Vorderhuf aufs Maul bekommen hatte), und danach war Ruhe. Seitdem sind sie zusammen auf der Wiese mit Zugang zu einer Box mit Tränke, und fressen auch schon einträchtig vom selben Heuhaufen :-)