Wenn Du schon mal ein Video von Pat gesehen hast, hast Du ihn bestimmt auch sagen hören "the better your horse goes backwards and sideways, the better he does everything else" - je besser ein Pferd rückwärts und seitwärts gehen kann, umso besser macht es auch alles andere.
Warum? Beim biomechanisch korrekt ausgeführten Rückwärts verlagert sich das Gewicht des Pferdes auf die Hinterhand. Die Hinterhand sollte das Pferd rückwärts "schieben", mit leichter Vorhand. Viele Pferde machen das Gegenteil, sie treten nach hinten hinaus und schleifen die Vorhand mit - das ist kein gutes Rückwärts und fühlt sich meistens auch recht zäh an. Seitwärts verbessert die Balance und hilft der Suspension, die Bewegungen werden eleganter.
Die Wahrheit dieser Erkenntnis habe ich im Kurs mit meinem Pferd deutlich erlebt. Besonders jene Übungen, die rückwärts und seitwärts kombinieren - zB Weichen der Vorhand aus der Rückwärtsbewegung heraus - hatten einen eindrücklichen Effekt auf die Gewichtsverteilung meines Pferdes.
Ich hatte mit Domino immer schon an das Problem, dass er im Galopp zunehmend auf die Vorhand fällt und immer schneller wird. Wenn ich dann noch Finesse, also mit Zügelkontakt reite, zieht er mich regelrecht aus dem Sattel. Die englisch-dressurmässige Antwort darauf - "vorne halten und hinten mehr treiben" hatte das Problem eher verschlimmert und mir kräftige Bizepse verschafft. Nun aber, innerhalb von einer Kurswoche, setzte sich mein Pferd hinten runter, der Galopp wurde zunehmend angenehmer zum Sitzen und leichter in der Hand. Und am letzten Tag, auf der grossen Wiese, als ich schon wieder befürchtet hatte dass er mir im Galopp abgehen würde, ist er wunderbar versammelt galoppiert - zumindest hat es sich wunderbar angefühlt ;-) - und hat mir sogar einige Sprünge Galopppirouette angeboten! Zugegebenermassen hätte ich etwas anderes machen sollen, aber diese Pirouette hat sich so toll angefühlt, da konnte ich einfach nicht widerstehen ;-)
Wie so oft lag die Lösung nicht dort, wo das Problem auftrat, sondern einige Ebenen darunter, an den "Zutaten". Auch ein bekannter Spruch von Pat "isolate, separate, and recombine". Indem man die Zutaten isoliert, einzeln verbessert und dann wieder zusammensetzt, verschwindet das Problem auf fast magische - Parelli - Weise ;-)
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