Wie heisst es so schön bei Parelli - "take the time it takes, so it takes less time" - also nimm dir die Zeit, die es braucht, und du wirst weniger Zeit brauchen. Denn viele Menschen haben nie die Zeit, etwas mit ihrem Pferd (zB Hängerverladen) richtig zu machen, aber immer wieder die Zeit, es halbherzig und mit einem nicht wirklich vertrauensvollen Pferd zu tun.
Nun, dieser Spruch hat vor kurzem (wieder mal) eine ganz neue Bedeutung für mich bekommen. Ich war mit meinen Pferden auf Urlaub in meiner Heimat, Bad Ischl. Dort fliesst direkt neben dem Stall der Fluss Traun mit einem Altarm, und es gibt 3 Stellen, wo man mit den Pferden ins Wasser gehen kann, mit unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad (Strömung bzw Steilheit der Böschung).
Mein Isi war extrem wasserscheu, als er zu uns kam. Jede noch so kleine Pfütze war ein Theater, vom Abspritzen mit dem Wasserschlauch ganz zu schweigen. Nun, mit einer Menge friendly game hatte es sich schon sehr verbessert, aber in Bad Ischl hat er mich nun wirklich verblüfft.
Mein Isi war extrem wasserscheu, als er zu uns kam. Jede noch so kleine Pfütze war ein Theater, vom Abspritzen mit dem Wasserschlauch ganz zu schweigen. Nun, mit einer Menge friendly game hatte es sich schon sehr verbessert, aber in Bad Ischl hat er mich nun wirklich verblüfft.
Wir waren fast jeden Morgen am Wasser, zum Trinken und Plantschen. Am Anfang ist er nur gerade soweit mit den Vorderfüssen hin, dass er trinken konnte. Ich habe ihn wenig beachtet und mich mehr um meinen Grossen gekümmert, mit ihm Squeeze Games mit dem Wasser gespielt, während der Benni am 7m Seil danebenstand. Da er ja schon recht neugierig ist, hat er sich im Laufe von 45 min immer weiter ins Wasser gewagt, bis er schliesslich zu SPIELEN begann und seinen Kopf bis knapp unter die Augen in die Strömung getunkt hat, sodass das Wasser über seine Ohren drüberschoss! Ich war ehrlich fasziniert ;-)
45 min ohne Druck meinerseits, und aus meinem wasserscheuen Isi wurde er eine Wasserratte! Von da an hatte ich eher das Problem, ihn nicht zu verlieren, weil er immer weiter in den Fluss raus ist, bis ans Ende vom Seil, und die Strömung ja schon recht kräftig war.
Was ich daraus gelernt habe - Zeit ist relativ, und ich bin tendenziell immer noch zu ungeduldig ;-) Wenn ich meinen Pferden beim Squeeze Game Zeit gab das Hindernis zu untersuchen, hielt ich mich schon für SEHR geduldig wenn ich mal 5 min gewartet habe. ... spätestens dann kam wieder eine Aufforderung von mir. 45 min sind eine halbe Ewigkeit, wenn ich auf etwas Bestimmtes WARTE .... wenn ich aber den Druck rausnehmen und mir einfach nur die Zeit nehmen kann, das Pferd zu beobachten, können 45 min höchst spannend und ausserdem noch produktiv sein ;-) Weil es nämlich dann seine Idee war, und nicht meine!
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