Heute habe ich einen sehr interessanten Artikel in einem der älteren Savvy Times Hefte (Nr 14, Jan 2007 - "Face to Face with ourselves" von Kaffa Martignier) gelesen. Es geht dabei um Leadership, und wie ich als Anführer meiner Mini-Herde meine Verantwortung wahrnehmen muss, damit mein Pferd mir folgen WILL und und seine Verantwortung wahrnehmen KANN. Zur Erinnerung nochmal das Prinzip Nummer 4 - in der Partnerschaft haben sowohl der Mensch, als auch das Pferd ihre jeweilige Verantwortung zu übernehmen:
Der Mensch:
- Benimm Dich wie ein Partner, nicht wie ein Raubtier - d.h. mentale, emotionale und physische Fitness.
- Einwickle einen unabhängigen Sitz bzw. unabhängige Füsse (am Boden).
- Denke wie ein Pferd, bevor Du denkst wie ein Mensch.
- Nutze die natürliche Kraft des Fokus.
Das Pferd:
- Benimm Dich wie ein Parnter, nicht wie ein Fluchttier - d.h. denke, bevor Du handelst.
- Behalte die Gangart bei.
- Behalte die Richtung bei.
- Schau, wohin Du gehst.
Ein spannender Aspekt dabei ist, wie unsere heutige "bequeme" Welt uns nicht mehr darauf vorbereitet, effektive Anführer zu sein. Als effektiver Anführer muss ich einfallsreich, mutig und beharrlich sein. All dies ist nicht mehr nötig, um meine Grundbedürfnisse zu befriedigen: Wie viel einfacher ist es, einen Fisch im Supermarkt zu kaufen, als einen selbst zu fangen?! Und solange ich mich selbst nicht führen kann, wie will ich ein Pferd führen?
Einige Indikatoren, dass ich meinen Teil der Partnerschaft nicht erfülle, sind zB:
- ich bin frustriert
- ich fühle mich unfähig oder überfordert
- ich beschuldige mein Pferd
- ich bin ängstlich
Wenn es hingegen funktioniert, fühle ich mich zufrieden, ruhig, glücklich, erfüllt, dem Pferd verbunden und habe Respekt für das Pferd. Diese Gefühle sind für sich genommen nicht gut oder schlecht, sondern ich kann sie als Anzeiger nutzen, wie ein Pilot die Instrumente im Flugzeug nutzt - um gar nicht erst zu weit vom Kurs abzukommen.
Diese Entwicklung hat 4 Stufen:
- Unbewusste Inkompetenz - ich weiss nicht, was ich nicht weiss.
- Bewusste Inkompetenz - ich erkenne, dass ich etwas nicht kann - hier beginnt das Lernen und das Unbehagen.
- Bewusste Kompetenz - ich habe es gelernt, muss mich dazu aber konzentrieren und anstrengen.
- Unbewusste Kompetenz - die neue Fähigkeit ist mir ins Blut übergegangen, ich mache es instinktiv.
Diese Reise ist eine sehr spannende und lohnende - und jeder geht seinen Weg individuell, für sich und in seinem eigenen Tempo. Wenn ich erst gelernt habe, mich selbst zu führen, wird das Führen von anderen wesentlich einfacher - seien es nun Kinder, Mitarbeiter oder Pferde :-)
Die Liebe schafft Verbundenheit, gute Führungsqualitäten erwirken den Respekt, und die Sprache (im PNH die 7 Spiele) sorgt dafür, dass ich verstanden werde:
LOVE - LANGUAGE - LEADERSHIP zu gleichen Teilen sind die Bausteine dieses wundervollen Programms, mit dem ich in erster Linie mich selbst, und ausserdem noch meine Pferde weiterentwickle.
Ein grosses DANKE an Pat und Linda Parelli, die das so transparent und für alle zugänglich gemacht haben!!!
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