Vor kurzem habe ich über Glaubenssätze gelesen, und wie sie uns in unserem Weiterkommen behindern können. Dabei wurde mir bewusst, dass das im Alltag ebenso gilt, wie beim Horsemanship.
Was ist ein Glaubenssatz? Irgendeine Idee, die wir im Laufe unseres Lebensaufgeschnappt und verinnerlicht haben. Soweit verinnerlicht, dass sie in unserenKörperzellen und im Unbewussten gespeichert ist. Leider sind solcheGlaubenssätze meist negativer Natur, zB ich bin unmusikalisch, ich bin dick, ich binungeschickt... aber auch Sachen wie.... kalte Füsse machen krank, mein Pferd regt sich beim Galoppieren immer auf, etc. Viele davon werden in der Kindheit installiert,durch wiederholte Aussagen von Eltern, Lehrern, Freunden und sonstigenAutoritäten, oder durch wiederkehrende Erfahrungen bzw. besonders einschneidende Erlebnisse.
Wie wirkt ein Glaubenssatz? Wie eine sich selbst erfüllende Prophezeiung. Solangeich daran glaube, selbst wenn es mir gar nicht bewusst ist, wird sich das bewahrheiten.Unter anderem, indem ich es zB gleich gar nicht versuche.
Vor einiger Zeit (die sibirische Kälte ist noch gar nicht so lange her, kaum zu glauben!) gab ich eine Stunde und habe vorgeschlagen, einen Squeeze(Engpassspiel) über einen Sprung zu versuchen. Die Antwort der Studentin: "Abermein Pferd kann doch nicht springen!" (ein Glaubenssatz, der sie bisher davonabgehalten hat, es überhaupt zu versuchen). Dazu muss ich sagen, es handelt sich umeinen Isi, die sind ja nicht gerade fürs Springen gezüchtet, und ausserdem hat die Stutenur mehr ein Auge. Etwas Vorsicht ist da also schon angeraten. Aber die beiden haben eine wunderbare, vertrauensvolle Beziehung,und das fehlende Auge behindert das Pferd beim Spielen im Parelli NaturalHorsemanship so gut wie gar nicht.
Also haben wir langsam begonnen - mit einem Squeeze zwischenzwei liegenden Fässern durch, und ganz allmählich die Anforderung gesteigert. Erst1 Schaumstoff-Stange, dann 2, dann 3 und schliesslich 4, bis die Stangen fast so hochwaren wie die Fässer. Die Stute hat ihre Sache super gemacht, blieb vertrauensvoll undist am Schluss der Übung absolut souverän gesprungen - die Studentin konnte es kaumglauben! Sie hat mir sogar nachher noch ein email geschickt und sich bei mir bedankt,dass ich ihr Mut zum Springen gemacht habe. Das war ein wunderschönes Erlebnis,für uns alle :-). Und wenn sie nächstes Mal im Gelände einem umgestürzten Baumbegegnet, muss sie nicht mehr einen Umweg suchen, sondern kann ihr Pferd vollerVertrauen darüber schicken :-)
Wie wird man Glaubenssätze wieder los? Nunja, einmal vielleicht - wie im obigen Beispiel - durch ein Erlebnis oder die Erfahrung, dass das Geglaubte ja gar nichtstimmt. Ausserdem kann man sich bemühen, die limitierenden Glaubenssätzeaufzuspüren, sich ihrer bewusst zu werden. Wenn man erst einmal erkennt, dasshinter einer gewissen Reaktion ein Glaubenssatz steckt, der inzwischen unerwünscht ist, kann man diesen dann "freilassen" - selbst oder mit Hilfe eines Coachs.
Wenn Du das nächste Mal denkst "das kann ich nicht, das geht doch nicht" spüre malhinterher, ob dahinter nicht vielleicht auch ein Glaubenssatz steckt?
Seit Anfang März bin ich glückliche Besitzerin eines Parelli Fluidity Dressur Sattels,nach 4,5 Monaten Wartezeit. Das ist beinahe eine Ewigkeit für einen nicht besondersgeduldigen Menschen wie mich. Wenn ich mich für etwas entschliesse, will ich dasmöglichst SOFORT... und nicht erst irgendwann. Im Natural Horsemanship habe ichgelernt, mehr Geduld mit meinem Pferd und meinen Student/inn/en zu haben - am Rest(mit mir selbst, mit meinem Mann, mit alltäglichen Dingen) arbeite ich noch ;-)
Nun, zurück zum Thema Sattel. Seitdem ich die Parelli Sattel DVD gesehen habe, weissich im Prinzip, dass mein geliebter Dressursattel zu eng ist für mein Pferd, obwohles ein österreichischer Markensattel ist, der auf nahezu jedes Pferd passt (nachtraditionellen Massstäben). Am 2* Instruktor Kurs hatten wir einen ganzenTag dem Thema Sattel gewidmet, dort wurde dieses Wissen nochmals bestätigt. Leider isttheoretisches Wissen nicht dasselbe, wie etwas zu sehen und zu fühlen, und so -muss ich gestehen - hat es noch gedauert, bis ich mich zum Kauf eines neuen Sattelsdurchgerungen habe. Erst hatte ich noch die Hoffnung, ev. an einen gebrauchten ParelliSattel zu gelangen, um etwas Geld zu sparen... aber so häufig sind die nicht.
Die Wende hat schliesslich der Game of Contact Kurs eingeleitet, an dem ich imOktober '11 in Fehraltorf teilnehmen durfte. Dort waren Letitia und Steffi von ParelliSaddles, und haben es den Kursteilnehmern ermöglicht, kostenlos die diversen ParelliSattelmodelle zu testen - ein herzliches Dankeschön an die beiden, denn das ist wahrlichsehr grosszügig, und keine Selbstverständlichkeit! Ich habe also regen Gebrauch vondem Angebot gemacht, und den Cruiser, den Dressur und den Fluidity General PurposeSattel getestet. Und mein Pferd hat sich zunehmend entspannt und begonnen, denSätteln zu vertrauen, sodass er die Dehnungshaltung angeboten hat wie nie zuvor, undsie auch halten konnte!
Natürlich war das auch ein Effekt des Kurses und meiner bewussteren Reitweise undHaltung, keine Frage. Den Unterschied, den der Sattel macht, habe ich dann zu Hause bemerkt, alsich weiter das Game of Contact spielen wollte: Domino wollte in die Dehnungshaltunggehen - und kam SOFORT wieder hoch. Und wieder runter, und wieder hoch. Ichkonnte ihn kaum mehr dazu bringen, mit der Nase unten zu bleiben und den Rückenaufzuwölben. Weil der zu enge Sattel ihn dabei behinderte oder schmerzte. Am Bodenhingegen begann er, die Dehnung von selbst anzubieten. Also blieb mir keine Wahl, ichmusste das Reiten ziemlich einschränken und WARTEN......
Nun, im März, konnte ich endlich das Game of Contact mit dem neuen ParelliSattel wiederaufnehmen - und siehe da, plötzlich funktioniert es wieder mit derDehnungshaltung :-) Das lange Warten wie auch die Investition haben sich also ausgezahlt, und mein Pferd dankt es mir durch absolut willige Kooperation :-)
Ob Dein Sattel zu eng ist, insbesondere ob er die Schulter blockiert, lässt sich eigentlichrecht einfach erkennen - an der Delle hinter dem Schulterblatt (das Pferd rollt dieSchulterblätter nach vorne, um dem Druck auszuweichen). Das Fatale ist, dass so vielePferde damit herumlaufen, dass das "normal" zu sein scheint. Bei Domino war diesesLoch ziemlich ausgeprägt. Und mir ist das jahrelang nicht seltsam erschienen, da ichmein Pferd gar nicht anders kannte!
Was viele nicht wissen - Parelli Sättel können in der EU für 5 Tage recht günstig getestet werden- du musst lediglich den Versand bezahlen. Für weitere Infos zum Thema Sattel bzw. Anpassung kannst Du mich gernekontaktieren unter parellispirit@gmail.com.